Freitag, 16. Oktober 2009

Vielfalt in der Einheit

Eine Harke im Zengarten
eine Bewegung im Ji
ein Jahr aus einer Bewegung der Hand
endlos wiederholt und geeint.

Einheit in der Vielfalt

Ein weiterer Flug
ein anderer Job
und das Neue das endlos
in die selbe Richtung weist.


12. Oktober 2009

Sonntag, 13. September 2009

Ein alter, weiser Schriftsteller

"Die höchste menschliche Eigenschaft ist für mich die Güte.
Denn Intelligenz ist keine Seltenheit, die Güte hingegen schon. Sie ist sehr selten."

José Saramago, Interview in Arte 2009

Sonntag, 12. Juli 2009

Timing

Sozusagen ein generationsübergreifendes Projekt
daher die ganze Aufmerksamkeit
wir Jungen machen bei den Alten mit.
Keine Show zu stehlen,
für Tragik viel zu normal.
Wir treten in Statistiken ab
und die Alten wurden ja neunzig.

Bei uns
findet niemand
dass es jetzt auch gut war


4. Juni 2009

Aus dem Paradies

"Au fond de moi je ne suis pas prete a m'engager."


Das ist trocken
das schmerzt
der Punkt, den du dahintersetzt, hat einen harten Hall
als wärs ein Stempel: Urteil, Pfändung, Arrest, Diagnose
Verschluss, Verlust, Exmatrikulation

Verbot, Vertreibung, Verdammnis

Wenn
dieser Satz wahr ist
sei inkonsequent, unvernünftig, halte sie aus meine Liebe
ne me quitte pas.

Aber,
meine Liebe, ich glaube diesem Satz nicht
wie könntest du nicht bereit sein
auf meinen Händen getragen zu werden
ist sie nicht leicht die Liebe, schützt sie nicht, macht sie uns nicht zu besseren Menschen
ne me quitte pas

Natürlich,
ich weiß es ja alles, ich kenne deine Leere und Müdigkeit im kleinsten Gespräch
doch ich
will nicht glauben
keine Einwände, keine période distante, komm her zu mir!
Warum nicht ich deine Lösung, bin ich Last
bin ich ein Strohhalm dem du nicht traust
bin ich eine schwankende Brücke
und du verharrst?
Ne me quitte pas.


11 Juni 2009

Das richtige Vorzeichen

All diese Vorsilben: Ver-
Zer- Un- Nicht- Aus- Weg- Ent-
Anti- Di- Bi- Dys- Ex- Mono- Post- Non- Contra-

Und diese:
An- Bei- Mit- Auf- Neben- Um- Für- Ein-
Äqui- Omni- Eu- Multi- Co- Cis- Syn- Pan- Peri- Pro-


11. Juni 2009

Samstag, 25. April 2009

Heimat

Wie die Wolken den Himmel erobern und abziehen
wie die Jahre unermüdlich drehen und wandern
wie wir durch Häuser gehen: Lieben, schlafen
wie wir weiterziehen und suchen und finden

so sind auch diese Bretter heute Heimat:
Nicht. Bald bin ich fort, die Fenster sind offen
ich lasse sie offen, es kümmert mich nicht
sie lassen keine Spur auf mir, schon bin ich fort

bald komme ich an im neuen Himmel
ich ziehe schon durch neue Jahre
die Häuser zeichnen mich morgen,
dann wieder, im Weiterziehen:

Heimat.


24. April 2009

Dienstag, 27. Januar 2009

Ruhe

Große Zweifel
Fluten
Berge
Angst

Leere

Du stehst, du kniest, du ruhst nicht:
Die Welt ist dir nicht weich zurzeit

Du stehst: Du flatterst nur im Wind

suche dir Ruhe, dass du klarer siehst
zerreiße die Bänder zum Vorjahr: Es ist vorbei.
Lass dich nicht einspinnen: Wenn du auch arbeiten musst
wenn die Menschen auch knurren
lass dich nicht einspinnen: Dein Leben ist dein!
Du bist frei in dir. Scheide ab was verstört:
Du brauchst es nicht!
Ruhe. Du brauchst nicht mal ein Bett dafür.
Mache den Kopf zum Pendel: Lasse es schwingen
es findet deine Mitte
so wie du aufhörst zu zittern.

Scheide die Knurrenden ab
scheide die Angst ab
dir bleibt die Ruhe.


21. Januar 2009

Schlagt mir die Stützen weg

Doch wie ihr weint, so bricht mir alle Stärke weg
ich bin nicht stark, abwesend bin ich.
Vor mir selbst floh ich tief in mich
wo du scheidest, flüchte ich aufs Neue.

Brecht mir die Dämme auf, schneidet die Pferde los!
Sie brauchen Auslauf, ich brauch Ablauf
schlagt mir die Stützen weg, damit ich fallen darf
wenn ich stehen muss, stell ich sie auf.

Der Dammbruch schwemmt mich sanft hinab
schon fließe ich im breiten, schönen Fluss der Trauer
schon ists Erinnerung, nicht Schmerz
schon brennt die Flamme ruhig.


Zum Tod von Anna B.

12. November 2008

Stromabwärts

Ein breiter Strom
durch felsiges Land:
Ruhige Seen stauen die Klippen auf
wo die Berge fallen stürzt auch das Wasser

ich sehe weit von hier
alle Fälle die hinter mir rauschen prüften mich
auf alle Fälle die kommen komme ich zu im unbestechlichen Sog
der gepeitschten Wellen und tiefen Ströme

und schwimme stromabwärts!


10. Oktober 2008

Samstag, 10. Januar 2009

Trost

von Theodor Storm

So komme, was da kommen mag!
Solang du lebest, ist es Tag.

Und geht es in die Welt hinaus,
Wo du mir bist, bin ich zu Haus.

Ich seh dein liebes Angesicht,
Ich sehe die Schatten der Zukunft nicht.


1885

Freitag, 9. Januar 2009

Mein Wüten der klaren Himmel

Ich lief in dich wie im Nebel
ich sah dich nicht wirklich ich sah dich normal
keine Verklärung kein Hoffen während Wochen
du hast mich erobert als die Wächter arglos saßen
du überrantest nicht du hattest mich schon
bevor mein Kopf deiner Belagerung hungerte

mein Wüten der klaren Himmel meine Verliebtheit
erstanden deinen Küssen, der klaren Sicht auf dich
die Wochen der Wunderung dem Sehnen der Sucht der blinden
waren aufgefüllt von dir vom ersten Tag -
der Platz fürs Sehnen war von dir schon besetzt!
Kaum verpuppt, war ich schon groß - und ohne Schmetterling!


22. November 2008